FSMU - Studie Fahrradstation München HBF
2021-2022, Studie, 3000 m BGF
Im Zuge der Errichtung des von Auer Weber Assoziierte GmbH neu entworfen Empfangsgebäudes für den Hauptbahnhof München, plant die Stadt München die Fahrradabstellmöglichkeiten im Umfeld des Bahnhofs zu verbessern und zu erweitern. Hierfür wurden in einer vorangegangenen Studie mehrere mögliche Standorte rund um den Bahnhof geprüft. Der zentralste und größte Standort ist die ehemalige Tiefgarage in der U2 Ebene des U1/U2 Bauwerks, welches sich unterhalb des Bahnhofsplatzes befindet, und drei unterirdische Stockwerke umfasst.
Die Machbarkeitsstudie für die Fahrradabstellanlage beschäftigt sich neben der optimalen Organisation der Fahrradabstellplätze in der Tiefgarage hauptsächlich mit dem Erschließungsbauwerk, welches im Bereich der alten Zufahrtsrampe entstehen wird. Diese wurde im Zusammenhang mit den Bauarbeiten für die 2. Stammstrecke bereits teilweise abgebrochen. Zusätzlich zur Abstellanlage muss der Betrieb des SWM Stützpunkts auch zukünftig gewährleistet bleiben. Insbesondere die separate Zufahrtsmöglichkeit für Fahrzeuge der SWM stellt eine planerische Herausforderung dar.
Die gemäß Stadtratsbeschluss vom 25.11.2021 weiter zu verfolgende Variante löst dieses Problem mit Hilfe einer neuen Zufahrtsrampe. Die unter den gesetzten Rahmenbedingungen großzügig gestaltete Rampe bietet jeweils eine 2,5m breite Ein- und Ausfahrtsspur und minimiert die Steigung auf 9,2%. Der Verzicht auf eine technische Lösung mit einer Vielzahl an Aufzügen, erspart teure und wartungsintensive Anlagentechnik. Zusätzlich dient die Rampe im Brandfall als Fluchtweg und ermöglicht über die große Öffnung die Entrauchung der Tiefgarage. Als alternative Erschließung für Nutzer*innen dient ein zusätzlicher Lastenaufzug. Der Zugang zur Rampe erfolgt im 1. Untergeschoss unterhalb des Bahnhofsplatzes. Dieser Verteiler ist über zwei Rollsteige mit der Platzebene und über einen direkten Zugang mit dem Sperrengeschoss verbunden.
Insgesamt könnten so 1158 Stellplätze für Fahrräder und Lastenfahrräder in der ehemaligen PKW-Tiefgarage Platz finden. Das Stellplatzangebot ist besonders vielfältig gewählt, und Ladeinfrastruktur für eBikes ist ebenfalls vorgesehen. Die Zugangskontrolle in Kombination mit einer Videoüberwachung der gesamten Anlage erfüllt hohe Sicherheitsstandards und ermöglicht auch Nutzer*innen mit hochwertigen Rädern eine zentrale Abstellmöglichkeit mit einer fußläufigen Verbindung zum Nah- und Fernverkehrsnetz, sowie zur Innenstadt.
Das Erscheinungsbild der Anlage ist freundlich, hell und mit bunten Farben gegliedert, sodass sich die Nutzer*innen schnell und gut zurechtfinden. Es wurde beim Entwurf besonders darauf geachtet, lange Sichtachsen zu bilden und insbesondere Angsträume und schlecht einsehbare Bereiche zu vermeiden. Auf diese Weise werden auch zurückgelassene herrenlose Fahrräder vermieden, welche zum einen Stellplätze in der Anlage blockieren und zum anderen in größeren Mengen auch Angsträume erzeugen können.